Der Messer & Scherenschleifer in Dortmund und der Eifel
  Geschichte
 


Der Scherenschleifer
Der Scherenschleifer ist ein alter
Wanderberuf, der damals hauptsächlich von Jenischen ausgeübt wurde. Mit seinem Standardgerät (vgl. Wetzstein) zog er über Land und durch die Städte, wo er Scheren, Messer, Dolche usw. der Privathaushalte neu anschärfte. Der Name rührt von seiner anspruchsvollsten Aufgabe her, ein Paar Scherenblätter passig zu schleifen.

 

Der Scherenschleifer ist ein alter Beruf. Er kam ins Dorf um Messer und Scheren zu  schleifen.

Er hatte ein zweirädriges Wägelchen, das oft von einem Hund gezogen wurde.

Der Scherenschleifer zog durch die Straßen und rief immer wieder sein Sprüchlein: "Der Scherenschleifer ist da!" Die Leute brachten ihm alles, was stumpf war, wie Messer, Scheren, Rasiermesser.

Mit seinem Schleifstein, den er mit dem Fuß in Gang brachte, machte er alles wieder scharf.




Eine weitere Geschichte des Scherenschleifers

Das Prinzip des Schleifens ist immer gleich: Die Schneide z. B. der Schere wird über eine noch härtere Fläche der Länge nach bewegt und die entstehende Hitze muss ggf. abgeführt werden. Die einfachste Vorrichtung, in volkskundlichen Museen noch zu betrachten, ist ein fahrbarer, länglicher und offener Wasserkasten, in den der runde Stein von oben halb hinein ragt. Dieser wird mit dem Fuß oder der Linken umgekurbelt, während die Rechte das Schärfgut führt.

Gelegentlich hatte der Scherenschleifer, um Publikum anzuziehen, ein dressiertes Äffchen dabei. (Daher noch die Radfahrer-Redensart: Er sitzt da wie'n Affe auf'm Schleifstein - das Tier 'saß' auf dem drehenden Stein natürlich nie, sondern hüpfte dauernd mit dem Hinterteil auf und ab.)

Im Grimmschen Märchen Hans im Glück ist der Scherenschleifer der allerletzte und -ärmste Tauschpartner des Hans, und auch er übervorteilt ihn noch.

Der artverwandte handwerkliche Ausbildungsberuf heißt Schneidwerkzeugmechaniker, Fachrichtung "Schneidemaschinen- und Messerschmiedetechnik".

Ein Volkslied, das die Thematik aufgreift und noch heute im süddeutschen Raum bei Feierlichkeiten oder zu manch späteren Stunde im Wirtshaus von sich gegeben wird, heißt Die Schleifer von Paris.

 
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